Wortreiche Erfahrungen

Alte und ungebräuchliche Worte werden auf Herkunft und Bedeutung analysiert.

Monat: September, 2011

Hindenburglicht

Beispiel: „Stell ihm ein Hindenburglicht ins Fenster, wenn er nach Hause kommt.“

Herkunft / Bedeutung: Dieser heute nicht mehr gebräuchliche Begriff bezeichnet den frühen Vorgänger unserer Teelichter. Benannt nach dem Oberkommandierenden des deutschen Heeres Paul von Hindenburg. Es war ein Dosenlicht mit einem dicken Docht in der Mitte und Fett bzw. Talg als Brennmaterial.

Seit dem Einsatz im Ersten Weltkrieg wurde das Dosenlicht weiter zum Teelicht verbessert und ist nun gebräuchlicher Gegenstand in jeder Wohnung. Damals wurde es während der Verdunkelung bei Bomberangriffen als Notlicht eingesetzt.

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Rabauke

Beispiel: „Horst ist so ein Rabauke. Er schlägt ständig seine Klassenkameraden.“

Herkunft / Bedeutung: Dieses alte Schimpfwort bedeutet „Flegel“, „Lümmel“. Er wird häufig für Kinder verwendet.

Interessant ist die Herkunft über mehrere Sprachgebiete hinweg durch die Zeit: Die Herkunft ist aus dem Niederländischen vom Wort „rabauw, rabaut“ und bedeutet „Strolch“ oder „Schurke“, was sich vom altfranzösischen „ribau“ ableitet. Dieses schließlich kommt vom mittelhochdeutschen „riben“ (brünstig sein, sich begatten; ursprünglich „reiben“).

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munkeln

Beispiel: „Man munkelt, dass eine Betriebsübernahme bevorsteht.“

Herkunft / Bedeutung: Der aus der mittelhochdeutschen Sprache stammende Begriff ist ein Synonym für „tuscheln“ oder „Gerüchte verbreiten“.

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vor­der­hand

Beispiel: „Der Bundesrat setzt auf Selbstregulierung des Mediensektors und vertritt die Ansicht, dass sich die Branche vorderhand selbst helfen muss“

Herkunft / Bedeutung: Es bedeutet so viel wie „zunächst“ oder „vorläufig“.

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Geselle

Beispiel: „Der Meister erteilt dem Gesellen eine Lektion.“ — „Peter ist ein lustiger Geselle.“

Herkunft / Bedeutung: Es kommt vom mittelhochdeutschen „geselle“ bzw althochdeutsch „gisell(i)o“ (Freund, Kamerad). Das Wort „Saal“ ist damit verwandt. Ursprünglich bezeichnet es jemanden, der den selben Saal (Wohnung, Raum) mit einem teilt.

Heutzutage wird es hauptsächlich als Qualifikation für Handwerker verwendet. So ist der Handwerker nach seiner Lehrzeit und bestandenen Gesellenprüfung eben ein Geselle. Weniger weit verbreitet ist die Bezeichnung als Synonym für „Freund“ oder „Partner“.

Von Geselle sind einige weitere Worte abgeleitet: Gesellig, Gesellschaft, sich dazu gesellen oder auch Spießgeselle (für Handlanger, Komplize).

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Bald geht’s hier weiter

Liebe Leserin, lieber Leser,

hier geht es in Kürze weiter. Neue schöne Worte sind bereits recherchiert und werden ab Montag in gewohnter Regelmäßigkeit hier veröffentlicht. Für Vorschläge bin ich jederzeit offen!

Alles Gute,
Florian

Ein paar Tage Pause

Keine Sorge, es geht bald weiter. Ich mache ein paar Tage Pause. Nette Menschen haben mir auch schon neue Vorschläge geschickt. Apropos!!

Das Gewinnspiel läuft noch bis Montag. MITMACHEN! Gewinnen!

schlotzig

Beispiel: „Risotto muss schlotzig sein!“

Herkunft / Bedeutung: Es bedeutet „sämig“ oder auch „schleimig, aber eher cremig“. Das Wort wurde in Funk und Fernsehen vom TV-Koch Tim Mälzer geprägt und hat sich so mit dem Rezept für Risotto verbreitet. Ob es dieses Wort überhaupt „offiziell“ gib und wie es überliefert ist, kann derzeit nicht mit Sicherheit gesagt werden.

Möglicherweise leitet es sich vom schwäbischen „schlotzen“ ab, dort bedeutet es „genüsslich trinken. Eine Anfrage bei Herrn Mälzer über Ursprung und Verwendung läuft bereits und sollte in Kürze beantwortet sein.

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Knifte

Beispiel: „In der Mittagspause hat er immer seine Kniften gegessen.“ — „Komm, krisse ne Knifte aufe Hand. (Ruhrpott-Slang)“

Herkunft / Bedeutung: „Knifte“ wird umgangssprachlich für Butterbrot verwendet. Allerdings ist es auch eine Umschreibung für eine Pistole oder Gewehr. Herkunft ist ungeklärt, es könnte aus dem Jiddischen stammen.

Synonyme für Butterbrot: Stulle, Bemme, Schnitte, Dubbel. Synonym für Handfeuerwaffe: Knarre.

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Chuzpe

Beispiel: „Er ging mit einer außergewöhnlichen Chuzpe ins Bewerbungsgespräch und überzeugte alle.“

Herkunft / Bedeutung: Das Wort „Chuzpe“ (IPA: [ˈχʊʦpə]) kommt aus dem Jiddischen. Es ist abgeleitet vom hebräischen  „חוּצפָּה“ [χuʦˈpa(ː)ʔ] und bedeutet dort „Dreistheit, Frechheit, Unverschämtheit“. Im heutigen Gebrauch ist es eher anerkennend und bedeutet, dass jemand mit vollkommener Unverfrorenheit oder Schlitzohrigkeit auftritt.

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